Der Fischadler - Sörmlands Landschaftstier

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Der Fischadler - Sörmlands Landschaftstier

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Die schwedische Provinz Sörmland hat nicht nur eine Landschaftsblume (siehe Blogbeitrag über die Weiße Seerose), sondern auch ein Landschaftstier und einen Landschaftsvogel, die beide durch den Fischadler vertreten werden.
 
Dieser Raubvogel kommt auf der ganzen Welt vor, auf allen Kontinenten außer der Antarktis. Auch in Schweden ist er weit verbreitet, außer auf der Insel Gotland. Fischadler brüten vorzugsweise an Seen und Flüssen, sind aber auch an der Ostseeküste zu finden. Sörmland hat zahlreiche Seen und bietet an vielen Stellen einen geeigneten Lebensraum für Fischadler. Etwa 40% der europäischen Fischadlerpopulation brüten in Schweden! Sie brauchen große Bäume, meist alte Kiefern, in der Nähe von Gewässern. Deshalb ist es wichtig, solche Lebensräume zu schützen, wie zum Beispiel um den See Båven und die Marvikarna-Seen in Sörmland.

Fischadler ernähren sich, wie der Name schon sagt, hauptsächlich von Fisch. Tatsächlich besteht ihre Nahrung zu etwa 99% aus Fisch.  

Schwedische Fischadler verbringen den Winter in Afrika und kommen zwischen März und April zurück. Interessanterweise ziehen die Weibchen früher los als die Männchen, auch wenn die Paare ihr ganzes Leben lang zusammenbleiben. Auf ihren langen Reisen können sie etwa 260-280 km pro Tag zurücklegen, wobei ein Maximum von 460 km beobachtet wurde. Insgesamt legen Fischadler bis zu 6700 km zwischen ihren Brutgebieten in Schweden und ihren Winterquartieren in Afrika zurück.
 
Fischadler sind nicht nur monogam, sondern kehren auch jedes Jahr in ihr "Zuhause" zurück. In vielen Fällen benutzen sie sogar dasselbe Nest wieder, obwohl sie nicht gemeinsam reisen und zu unterschiedlichen Zeiten zurückkommen. Bevor die Eier gelegt werden, wird das alte Nest renoviert. Auf diese Weise wächst es immer weiter und kann nach einigen Jahren einen Durchmesser von bis zu drei Metern erreichen.
 
Es war der bekannte schwedische Botaniker, Zoologe, Taxonom und Arzt Carl von Linné, der den Fischadler Falco haliaetus im 18. Jahrhundert erstmals beschrieb. Heute sind sich Taxonomen uneinig über die systematische Klassifizierung. Aufgrund einiger einzigartiger Merkmale wie z.B. Nasenlöcher, die beim Tauchen verschlossen werden können, und eine äußere Zehe, die nach hinten abgewinkelt werden kann, um Fische beim Transport zum Nest besser greifen zu können, wird der Fischadler (heute Pandion haliaetus) gemeinhin als einzige Art der Gattung Pandion eingestuft, die wiederum die einzige Gattung der Familie Pandionidae ist.
 
Der Fischadler ist somit die einzige Art in einer ganzen taxonomischen Familie, was durchaus etwas Besonderes ist.

Abb. 1: Fischadler (Pandion haliaetus); (john581; CC-BY 2.0)

Fischadler kommunizieren auf verschiedene Weise. Sie verfügen nicht nur über acht unverwechselbare Lautäußerungen, sondern auch über elf Körperbewegungen, um sich auszudrücken, Informationen zu übermitteln und um Paarungspartner anzulocken. Während eines speziellen "Himmelstanzes" füttern männliche Fischadler die Weibchen, bringen Baumaterial für das Nest und führen verschiedene Bewegungen und Flugtechniken aus, um das begehrte Weibchen zu beeindrucken.

Wie andere Beutevögel wurden Fischadler in den 1950er und 1960er Jahren durch das Umweltgift DDT stark beeinträchtigt. DDT beeinträchtigte den Kalziumstoffwechsel der Vögel, was zu dünnschaligen Eiern oder sogar zu Unfruchtbarkeit führte. Seit dem Verbot von DDT in den 1970er Jahren haben sich die Fischadlerpopulationen erholt.

 
Hast Du schon Fischadler in Schweden oder in anderen Teilen der Welt gesehen? Teile gerne Deine Erfahrungen in den Kommentaren!


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© Stefanie Schlosser 2023
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