Die Naturreservate Marvikarna und Krampan

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Die Naturreservate Marvikarna und Krampan

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Veröffentlicht von Stefanie Schlosser in Naturreservate · 3 März 2022
Tags: MarvikarnaKrampanNaturreservat
Im Nordosten von Sörmland befinden sich die beiden Naturreservate Marvikarna (1974) und Krampan (1991). Zusammen umfassen sie etwa 213 Hektar Land und Wasser. Die besonders klaren Seen Övre Marviken, Mellan Marviken und Nedre Marviken bilden wertvolle Ökosysteme und bilden die Grundlage für das Naturschutzgebiet Marvikarna. Im Schwedischen entspricht dieser Begriff der bestimmten Pluralform von Marviken, also "Die Marvikens".
 
Entlang der Seen erstrecken sich felsige Gebiete, unter anderem die "Berge" Klövberget und Falkberget, die als Vogelschutzgebiet ausgewiesen sind. Der beliebteste Teil des Krampan Naturreservats ist die kleine Schlucht „bäckravinen“, durch welche sich ein Bach schlängelt, der mit dem See Övre Marviken verbunden ist. Bei einem Sommer-Spaziergang durch die Schlucht fühlt man sich wie auf einer subtropischen Insel. Ein mit Farnen gesäumter Pfad führt entlang des mäandrierenden Baches. Die Atmosphäre ist magisch, märchenhaft. An der kleinen Holzbrücke kann man eine Pause einlegen, sich setzen und dem Plätschern des Baches lauschen. Dieses einzigartige Naturreservat ist auf jeden Fall einen Besuch wert, und ich lade dazu ein, nicht nur einfach durchzurennen, sondern sich Zeit zu nehmen, um alles, was dieser Ort zu bieten hat, in sich aufzunehmen.


Abb.1: Farne in der Schlucht des Krampan Naturreservats (2020).

In der Bronze- und Eisenzeit, vor etwa 3000 Jahren, waren die Marvikarna-Seen ein geschützter und gut frequentierter Wasserweg zwischen der Ostsee und dem See Mälaren. Noch heute finden sich entlang der Seen Spuren des damaligen Lebens. Die Wikinger nutzten denselben Wasserweg, mussten jedoch bereits ein kurzes Stück auf dem Land zurücklegen, da die Seen Övre Marviken und Klämmingen durch eine Landbrücke getrennt wurden. Heute befindet sich an dieser Stelle der kleine Ort Laxne. Der Grund für diese Wasserspiegelunterschiede und damit für die, im Verhältnis zur Landmasse fallende, Küstenlinie ist die nacheiszeitliche Landhebung. Bis heute hebt sich der skandinavische Subkontinent aus der Ostsee empor, allerdings langsamer als am Ende und kurz nach der letzten Eiszeit. Ich werde in einem anderen Artikel mehr über die postglaziale Landhebung erläutern.

Die gesamte Landschaft wurde sowohl von Eis als auch von Schmelzwasser stark geprägt. Geomorphologische Formen, wie z. B. Oser und Toteislöcher, sind hier überall zu finden. Im Großen und Ganzen kann diese Gegend als „sprickdalslandskap“ eingestuft werden, wobei „sprickdal“ mit Spaltental übersetzt werden kann. Dieser Relieftyp wurde nicht nur durch äußere Einflüsse wie Eis und Wasser (exogen), sondern darüber hinaus durch Bewegungen im Erdkörper (endogen) geschaffen. Vertikale geologische Verwerfungen, also Diskontinuitäten im Grundgestein, bilden die Voraussetzung, während die oberflächliche Erosion ihr Übriges zum letztendlichen Landschaftsbild beiträgt. Die entstehenden Täler sind oft wassergefüllt, wie auch im Gebiet der Marvikarna. Alle drei Seen sind langgestreckt und werden teilweise von steilen Felswänden gesäumt.


Abb.2: See Övre Marviken im Juni 2020.
 
Im Sommer werden sie von Kanufahrern sehr geschätzt, während im Winter das Langstrecken-Eislaufen auf eine beliebte Aktivität ist. Mehrere markierte Wege in der Umgebung ermöglichen es dem Besucher, die Naturreservate auf unterschiedlich langen Wanderungen zu erkunden. Zwischen Övre und Mellan Marviken befindet sich ein beliebter Picknickplatz mit mehreren Feuerstellen und gutem Zugang zu den Seen, deren besonders klares Wasser an Sommertagen zum Schwimmen einlädt. Auch der Fernwanderweg Sörmlandsleden führt durch das Naturschutzgebiet. Zwei Rundwanderungen (4 km und 9 km) starten bei Skottvångs Gruva.
 
Es bereitet mir Freude, meine Gäste durch das Naturschutzgebiet zu führen und ihnen von Pflanzen, Tieren, der letzten Eiszeit, dem heutigen Ökosystem und der lokalen Geschichte des Ortes zu erzählen.  

Für weitere Informationen siehe Sweden Experience Tours Website.
 


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© Stefanie Schlosser 2023
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